Florfliegenlarven: Ein Nützling für viele Schädlinge
Bei der Florfliegenlarve (Chrysoperla carnea) handelt es sich um einen räuberischen Nützling mit großem Hunger auf eine ganze Bandbreite von ungewollten Gästen in Garten, Gewächshaus und Innenraum.
Einmal ausgebracht, packen die Larven ihre Beutetiere mit ihren Saugzangen, injizieren ein Sekret und ernähren sich von ihnen. Eine einzige kann etwa 300-500 Blattläusen den Garaus machen – übrig bleibt nur noch die leere Chitinhülle des Schädlings. Für Menschen, Haustiere und Pflanzen besteht keinerlei Gefahr.
Gut zu wissen: Erste Erfolge sollten bereits innerhalb der ersten 10 Tage sichtbar werden.
Zum Beutespektrum der Florfliegenlarven gehören:
- Blattläuse
- Thripse
- Woll- und Schmierläuse
- Spinnmilben
- Raupen
Florfliegenlarven erkennen Sie an ihrem bis zu 8 mm großen, gelblich-braunen oder grauen Körper. Die Nützlinge bekämpfen schädliche Insekten bis zum Zeitpunkt ihrer Verpuppung in einem selbstgesponnenen Kokon. Je nach Temperatur und Nahrungsangebot dauert dies 2-3 Wochen.
Nach weiteren 2 Wochen schlüpfen die erwachsenen Florfliegen. Die Insekten sind etwa 1,5 cm groß, grün und verfügen über netzartige Flügel. Sie sind nicht räuberisch, sondern ernähren sich von Honigtau, Nektar und Pollen. Allerdings kann jedes Weibchen zwischen 300 und 700 Eier ablegen, aus denen neuer Nachwuchs schlüpfen kann.
Es ist ratsam, keine adulten Florfliegen zu kaufen, sondern deren Larven. Diese kommen bei Ihnen im gefräßigen L2 Stadium an. Da sie dämmerungsaktiv sind, werden Sie sie tagsüber kaum zu Gesicht bekommen.
Warum der Versand in Einzelzimmern erfolgt
Die Florfliegenlarven werden in Pappwaben versendet, deren Zellen mit je einer Larve sowie einem Futtervorrat bestückt sind. Diese „Einzelzimmer“ sind notwendig, um ein gegenseitiges Auffressen während des Transports zu verhindern.
Das gilt es beim Ausbringen der Florfliegenlarven zu beachten
Der Zellverband, in dem sich die Larven befinden, ist mit einem feinen Vlies abgeklebt. Dieses wird bei der Freilassung Stück für Stück abgezogen. Im Anschluss klopfen Sie die Florfliegenlarven vorsichtig über dem Pflanzenbestand aus.
Bei Einzelpflanzen hat sich das Ausklopfen auf ein feuchtes Küchenkrepp bewährt, das dann vorsichtig auf die Pflanze und in die Nähe der Blattlausherde gelegt wird. Wir empfehlen Ihnen die Kartonwabe noch mehrere Tage nach der Ausbringung bei den befallenen Pflanzen zu belassen. Etwaige Nachzügler können dadurch ebenfalls noch an der Bekämpfung mitwirken.
Ihrer Bestellung liegt eine ausführliche Anleitung bei, die genau aufzeigt, wie Sie die Nützlinge korrekt einsetzen und was es sonst noch zu beachten gilt.
So können Sie den Florfliegenlarven bei der Bekämpfung helfen
Florfliegenlarven sind wenig anspruchsvoll. Selbst niedrigere Temperaturen ab 12 °C und trockene Luft stellen für sie kein Problem dar. In Innenräumen ist der Einsatz ganzjährig möglich. Möchten Sie die kleinen Helfer auch im Freiland nutzen, sollten die Temperaturen in der Nacht mindestens 8 °C betragen.
Förderlich auf die Bekämpfung wirkt sich nicht nur frühzeitiges Handeln aus. Mit den folgenden drei Maßnahmen sorgen Sie aktiv für beste Bedingungen:
- Ameisen beschützen Blattläuse und können ein Problem für die Florfliegenlarven darstellen. Vor dem Ausbringen sollten Sie die befallenen Pflanzen und deren Wurzelbereich daher mehrmals stark wässern. Bei einem sehr starken Ameisenaufkommen sollten Sie diesem ebenfalls entgegenwirken (hierfür empfehlen wir Ihnen diese Nematoden gegen Ameisen).
- Verzichten Sie auf chemische Pflanzenschutzmittel und Fungizide, um die Nützlinge nicht zu schädigen.
- Eine Kombination mit anderen Nützlingen wie zum Beispiel mit Marienkäferlarven ist denkbar, direkter Kontakt sollte jedoch nach Möglichkeit vermieden werden.
Wichtig: Nach dem Schlupf verlassen Florfliegen Innenräume meist. Es kann daher sein, dass Sie regelmäßig neue Florfliegenlarven kaufen müssen, um erneute Befälle zu behandeln.
Tipps zur Nützlingsanwendung
Nützlinge – fleißige Helfer in Haus und Garten!
Liebe Gartenfreunde,
ist der heimische Garten oder sind die geliebten Zimmerpflanzen von Schädlingen befallen, will man diese selbstverständlich sofort loswerden. Doch was genau tun bei einem Befall? Viele greifen immer mehr auf unsere Nützlinge als biologische Helferlein zurück, wozu wir auch raten, da wir voll und ganz hinter unseren Nützlingen stehen.
In unserer Shop-Kategorie „Nützlinge“ finden Sie zu jedem Schädling einen passenden Nützling. Auch unsere liebevoll gestalteten Produktbeschreibungen verraten Ihnen im Vorfeld einiges über die Nützlinge und dessen Ausbringung, Umgang und Wirkung. Hin und wieder erhalten wir dennoch Fragen rund um unsere fleißigen Helfer. Wir haben die wichtigsten aufgegriffen und ein kleines Nützlings 1×1 für den richtigen Umgang erstellt.
Nützlinge sind erprobt und für Mensch und Haustier ungefährlich
Egal ob Sie die Nützlinge im Außenbereich oder im Innenraum verwenden, diese sind weder für Mensch oder Ihren geliebten Haustiere gefährlich. Nützlinge suchen ausschließlich nur ihren Fressfeind (Insekten) auf und „befallen“ weder Kind noch Tier. Sie müssen sich also keine Sorge um Ihre liebsten Kleinen oder Haustieren machen.
Jedoch sind Nützlinge trotz allem nicht zum Verzehr geeignet.
Luftfeuchtigkeit beeinflussen, ist hilfreich aber nicht zwingend notwendig
Die empfohlene Luftfeuchtigkeit ist zwar sinnvoll und hilfreich, aber nicht lebensnotwendig – diese sollte nur als Anhaltspunkt dienen. Wenn diese nicht immer zu 100 % eingehalten werden kann, sind die Nützlinge dennoch aktiv.
In der freien Wildbahn ist die optimale Luftfeuchtigkeit auch nicht immer gegeben. Die Pflanze hat unter anderem auch ein eigenes Mikroklima! Das bedeutet, dass die gemessene Luftfeuchtigkeit im Raum nicht unbedingt die der Pflanze ist! Das regelmäßige besprühen der Pflanze mit Wasser kann hier schon sehr viel ausmachen. Am besten gelingt dies mit dem Handsprühgerät von Birchmeyer.
(Beispiel: Spinnmilben sind ein Problem von Trockenheit, wenn die Pflanze des Öfteren besprüht wird, wird nicht nur der Nützling unterstützt, sondern auch die Spinnmilbe „geärgert“, da diese keine Feuchtigkeit mag!)
Nützlinge rechtzeitig Ausbringen und nicht zu lange lagern
Eine Ausbringung sollte so zeitnah wie möglich passieren. Zur Not, wenn es sein muss, kann die Ware auch kurzfristig kühl (Keller, Garage, Nematoden im Kühlschrank) zwischengelagert werden – hier kann die Qualität aber drunter leiden! Man kann von 8-10 Grad Celsius als Faustregel für die meisten Nützlinge ausgehen! Wir empfehlen keine Lagerung über mehrere Tage oder Wochen.
(Achtung: Außer bei Nematoden hier ist gut eine Woche im Kühlschrank möglich)
Unter andrem ist es wichtig, Nützlinge rechtzeitig und nicht zu spät einzusetzen – wir in der Gärtnerei setzen Nützlinge im Abstand von 2 Wochen ein. Je nach Stärke des Befalls sollte ein zweiter oder dritter Einsatz erfolgen. Ein prophylaktischer bzw. rechtzeitiger Einsatz ist immer besser!
Bei Anwendung im Innenraum holt man sich keine erneute „Plage“ ins Haus
Gerade bei Florfliegen denken viele, dass Sie sich mit diesem Nützling eine weitere „Plage“ ins Haus holen. Bei den Florfliegen ernähren sich nur die Larven des Nützlings von Schädlingen. Da sie räuberisch leben und regelrecht alles aussaugen was ihnen vor die Zangen kommt, machen sie auch keinen halt vor den Artgenossen. Daher findet bereits beim Rückgang des Schädlingsbefalls eine Dezimierung der eigenen Art statt.
Sobald sich diese aus dem Larvenstadium entwickeln, begeben sich diese auf die Suche nach andern Futterquellen, z.B. Pollen und Nektar. Unter anderem wird nicht jede Larve zu einer Florfliege die Natur sortiert und selektiert aus. Dies gilt auch für viele weitere Nützlingen.
Zusammen mit Nützlingen keine anderen Pflanzenschutzmittel verwenden
Mit dem Einsatz von Nützlingen sollten keine anderen Pflanzenschutzmittel verwendet werden, zum Beispiel Neemöl oder sonstige Mittel gegen Schädlinge, da dies oftmals nicht nötig ist. Wenn der Befall für einen Nützlingseinsatz alleine zu stark ist, sollte man vorher abklären welche Mittel man bedenkenlos kurzfristig davor oder danach noch anwenden kann.
Wurde vor einem Einsatz der Nützlinge ein Pflanzenschutzmittel angewendet, sollte hier auf jeden Fall nachgeforscht werden, wie lange die Wartezeit beträgt, bis man Nützlinge bedenkenlos einsetzten kann! Da die Pflanzenschutzmittel unterschiedliche Zusammensetzungen haben, können diese auch unterschiedlich lange oder stark wirken!