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Florfliege: Steckbrief & Tipps zur Anwendung der Larve als Nützling

Florfliegen und Florfliegenlarven können zur natürlichen Bekämpfung von Schädlingen wie Blattläusen und Co eingesetzt werden. Wir stellen den Nützling vor und geben Tipps zur Anwendung von Florfliegen.

Blattläuse stehen ganz oben auf dem Speiseplan der Florfliegenlarve [Foto: corlaffra/ Shutterstock.com]

Die Gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea) ist als Nützling gegen Blattläuse, Thripse und Spinnmilben die für uns bedeutendste Art der Florfliegen (Chrysopidae). Den Namen „Goldaugen“ haben sich die erwachsenen Florfliegen durch ihre schimmernden Facettenaugen verdient. Sie weisen eine grünliche Farbe auf und verfügen über netzartige Flügelpaare. Die gefräßigen Larven tragen auch den Beinamen „Blattlauslöwen“, da sie bis zu 50 Blattläuse pro Tag beziehungsweise bis zu 800 Blattläuse während ihres Lebens verputzen können.

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Florfliege: Steckbrief

Vor allem in der Dämmerung oder bei Nacht sind Florfliegen anzutreffen. Sie ernähren sich hauptsächlich von Pollen und Nektar, aber auch der Honigtau (also Ausscheidungen der Blattläuse) steht auf ihrem Speiseplan. Ein Weibchen kann 100 bis 900 Eier legen. Ein besonderes Merkmal bei der Eiablage sind die langen Eistiele, an denen die Florfliege ihre ovalen Eier ablegt. Dies geschieht außerdem immer in Gruppen in der Nähe von Blattlauskolonien.

Wenn die Larven schlüpfen, häuten sie sich zuerst und wandern danach abwärts auf der Suche nach einer passenden Nahrungsquelle. Wenn sie beispielsweise eine Blattlaus gefunden haben, packen sie diese mit ihren zangenartigen Mundwerkzeugen und saugen sie aus.

Je nach Witterung dauert die Entwicklung der Larven zum erwachsenen Tier 8 bis 22 Tage. Optimal für die Entwicklung sind Temperaturen von 20 bis 26 °C. Im Gegensatz zu vielen anderen Nützlingen sind Florfliegen aber sogar schon ab 12 °C aktiv. Auf dem Speiseplan stehen dabei Blattläuse (Aphidoidea), Thripse (Thysanoptera), Spinnmilben (Tetranychidae), Wollläuse (Pseudococcidae) oder Weiße Fliegen (Aleurodes proletella oder Trialeurodes vaporariorum). Sollte das Nahrungsangebot nicht groß genug sein, kann es auch passieren, dass die Larven sich an größere Beutetiere wie Marienkäferlarven oder sogar Artgenossen heranwagen.

Auffallend sind die großen transparenten Flügel der ausgewachsenen Tiere [Foto: Cornel Constantin/ Shutterstock.com]

Florfliegenlarven als biologischer Pflanzenschutz

Mit diesen besonderen Larven kann man Schädlingen an seinen geliebten Garten- oder Zimmerpflanzen zu Leibe rücken, ohne dabei Bedenken wegen der Auswirkungen von chemischen Insektiziden haben zu müssen. Im Gewächshaus oder Wohnraum können die Tiere nicht so schnell abwandern und sind hier besonders effektiv. Allerdings ist es nicht möglich, die Florfliegen über eine längere Zeit zu erhalten. Daher wird nach circa zwei Wochen ein erneuter Nützlingseinsatz nötig, falls der Befall bis dahin nicht bekämpft ist. Im Freiland haben die Tiere zwar die Möglichkeit abzuwandern, was den kurzzeitigen Effekt etwas mindert, allerdings können sich die Florfliegen auch langfristig in Ihrem Garten ansiedeln.

Auch wenn es Florliegenlarven vor allem auf Blattläuse abgesehen haben, können sie bei vielen Schädlingen sinnvoll eingesetzt werden, zum Beispiel bei:

  • Blattläusen
  • Wollläusen
  • Schmierläusen
  • Thripsen
  • Spinnmilben
  • Weißen Fliegen

Verwenden kann man Florfliegen im Innenbereich das ganze Jahr über. Im Freien muss es schon eine Mindesttemperatur von 15 °C haben (wobei die Nachttemperaturen bei 8 °C liegen können), damit man mit einem Erfolg rechnen kann. Sie müssen nur die Florfliegen ausbringen – den Rest der Arbeit erledigen die Larven dann ganz von alleine.

Die Eier oder Larven können Sie in verschiedenen Packungsgrößen über das Internet in Onlineshops, zum Beispiel über nuetzlinge.de, bestellen. Sie können die Eier der Florfliegen als Streuware kaufen, es gibt aber auch die Möglichkeit, die Larven auf Kartonstreifen zu beziehen und diese ganz einfach bei den befallenen Pflanzen auszulegen.

verteilen sich auf den befallenen Pflanzen [Foto: yamaoyaji/ Shutterstock.com]

Ausgeliefert werden die Florfliegen in einem frühen Entwicklungsstadium, weshalb Sie sich nicht wundern sollten, wenn Sie beim Abziehen des Papierstreifens vom Karton oder im Streugut nur wenig bis keine Bewegung erkennen können – das ist ganz normal.

Die Variante mit den Kartonstreifen eignet sich besonders für einen leichten oder mittleren Befall mit Schädlingen und ist sehr einfach in der Handhabung. Eier an langen Stielen werden am Karton klebend einfach in der Nähe des Befalls im Schatten aufgestellt. Die Larven hingegen befinden sich in Kartonwaben, die mit einem Streifen Papier verdeckt sind. In jeder Wabe sitzt eine Larve, damit sich die gefräßigen Räuber nicht gegenseitig auffressen. Nach der Lieferung sollten Sie die Larven sofort bei den befallenen Pflanzen aussetzen, am besten abends oder am Morgen – direkte Sonneneinstrahlung mögen die nachtaktiven Tiere nämlich nicht.

So verwenden Sie die Kartonstreifen:

  • Ziehen Sie den Papierstreifen erst direkt bei den Pflanzen ab.
  • Halten Sie den Streifen über die Pflanzen und lassen Sie die Larven durch sanftes Klopfen herausfallen.
  • Lassen Sie den Streifen bei den Pflanzen im Garten ein paar Tage liegen. Es kann sein, dass noch ein paar Florfliegenlarven in den Waben sitzen und noch in den Bestand einwandern.

So verwenden Sie die Streuware:

  • Öffnen Sie den Beutel bei den Pflanzen und durchmischen Sie zuerst die Spelzen vorsichtig mit den Florfliegenlarven.
  • Danach streuen Sie den gesamten Inhalt möglichst gleichmäßig aus.
  • Lassen Sie den Beutel ein paar Tage im Bestand, damit auch die letzten Larven noch herauskrabbeln können.

Hinweis: Vor allem bei einem stärkeren Befall oder ungünstigen Bedingungen für die Nützlinge ist der gezielte Nützlingseinsatz oft nicht ausreichend. Wir empfehlen Ihnen in diesen Fällen den Einsatz eines biologischen Pflanzenschutzmittels.

Eine biologische Alternative zur Schädlingsbekämpfung mit Nützlingen sind Präparate auf Basis von Neemöl. Die Samen des Neembaums enthalten ein wertvolles Öl mit dem Wirkstoff Azadirachtin. Dieser natürliche Wirkstoff kann hervorragend zur Bekämpfung von Schädlingen wie Blattläusen Weißen Fliegen, Spinnmilben oder Zikaden eingesetzt werden. Unser Plantura Bio-Schädlingsfrei Neem basiert auf diesem wirkungsvollen Neemöl und ermöglicht Ihnen eine biologische Schädlingsbekämpfung. Sie können das rein pflanzliche Mittel sowohl im Wohnraum als auch im Freiland anwenden. Obwohl sich unser Bio-Schädlingsfrei Neem gegen eine Vielzahl von beißenden und stechenden Pflanzenschädlingen einsetzen lässt, ist es nicht bienengefährlich. Der Wirkstoff aus dem Neemöl wird von den Insekten aufgenommen und bewirkt einen schnellen Fraß- und Saugstopp. Da sich die Insektenlarven nicht mehr richtig entwickeln, sterben die Plagegeister vollständig ab. Unser Bio-Schädlingsfrei Neem kann einfach mit Wasser zu einer Emulsion gemischt und auf die befallene Pflanze gesprüht werden. Bitte nutzen Sie Bio-Schädlingsfrei Neem genau nach Vorgabe in der Anwendungsempfehlung und lesen Sie vor Gebrauch den Beipackzettel.

Generell sollten Sie auf jegliches Pflanzenschutzmittel verzichten, wenn Sie sich für einen Einsatz von Florfliegen entschieden haben, da diese den Nützlingen schaden können.



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Ist der Biss der Florfliege gefährlich?

Florfliegenlarven sehen durch Nahaufnahmen auf Bildern vielleicht etwas furchterregend aus, sind aber für uns Menschen völlig harmlos. Der Biss der Florfliegenlarve ist also nicht gefährlich. Die erwachsenen Tiere und ihre Larven sehen uns Menschen nicht als Beutetier und können daher gefahrlos beobachtet werden.

Florfliegen in der Wohnung

Da unsere Nützlinge sicher über den Winter kommen wollen, kann es dazu kommen, dass man die Florfliegen in den eigenen vier Wänden antrifft. Von den rund 35 verschiedenen Florfliegenarten in Mitteleuropa überwintert die Gemeine Florfliege als erwachsenes Tier in frostfreien Bereichen im Freien oder sucht sich ein passendes Versteck im Innenraum. Viele andere Florfliegenarten überwintern in einem Kokon als Präpuppe.

Da die Florfliegen für uns sehr nützlich sind, sollte man sie nicht bekämpfen. Es kann vorkommen, dass sie aus ihren Winterverstecken durch Licht herausgelockt werden und etwas herumfliegen, aber die Florfliegen werden sich bald wieder ein gemütliches Versteck suchen. Besonders gerne verstecken sie sich hinter Bildern oder auf dem Dachboden. Sie bevorzugen zum Überwintern generell eher kühlere Räume wie Dachböden und Garagen.

Lassen Sie die Florfliegen bei sich ruhig überwintern, denn die kleinen Tierchen verursachen keinen Schaden und helfen Ihnen im Frühling mit ungeliebten Schädlingen im Hausgarten. Öffnen Sie im Frühjahr die Fenster, um es den Florfliegen zu erleichtern, ihre Winterverstecke zu verlassen. Dann brauchen Sie sich nur noch an Ihren Nützlingen im Garten erfreuen.

Sollten Sie Florfliegen im Haus finden, lassen Sie sie ruhig bei sich überwintern

Florfliegen im Garten fördern

Sie können die Florfliegen durch einen Florfliegenkasten im Garten sogar gezielt ansiedeln. Man kann diesen kaufen oder einfach selbst bauen. Die meisten Bruthäuser bestehen lediglich aus Holz und sind mit Stroh oder Holzwolle gefüllt, worin sich die Florfliegen einmummeln können. Damit nichts herausquillt, bringt man noch einen groben Draht oder einige Holzleisten an. Da die Farbe Rot anscheinend sehr anziehend auf unsere Florfliegen wirkt, ist es ratsam, die Kästen in dieser Farbe zu bemalen und im Garten zwischen den Pflanzen aufzustellen. Mit einer blühenden Blumenwiese in Ihrem Garten können sie ebenfalls Nützlinge wie die Florfliege fördern. Unser Plantura Nützlingsmagnet ist eine Saatgutmischung, die Ihnen das Anlocken von Nützlingen einfach macht.

Spannende Tipps zu Nützlingen im Garten haben wir für Sie in unserem Spezialartikel zusammengestellt. Weitere biologische Pflanzenschutzmittel gegen eine Vielzahl unterschiedlicher Schädlinge finden Sie in unserem Shop für Pflanzenschutz & Insektenabwehr